Friesenrennen auf dem Forellenhof in Borken

Ein Bericht von Doro und Marc Stützel aus Kempen

Können Friesen Rennen rennen?

Meist kennt man die schwarzen Dicken eher im gemütlichen Tempo. In schnellerem Tempo – so sagt man- raucht sich der Friese gerne durch hohe Knieaktion und Bergaufgalopp auf.
Um das Gegenteil zu beweisen machten wir uns am 1. September mit unserer Friesenstute “Glenn von Preusser” auf in Richtung 5. Borkener Pferde-Event-Tage.
Eingebettet in ein Fahrturnier fanden am Sonntag auf dem eigens hergerichteten Rennoval auf dem Gestüt Forellenhof verschiedenen Renn-Events statt. Insbesondere schwere Kaltblüter waren hier in mehreren Konkurrenzen zu bewundern. Neben den Pony-Rennen , den Shire-Horses und einem Jack-Russell-Rennen war das Friesen-Rennen einer der Höhepunkte des Tages.
Früh am morgen aus Kempen/Niederrhein angereist suchten wir uns erst mal ein gemütliches Plätzchen auf dem Transporterplatz, um unseren Claim in Form eines Paddocks abzustecken.
Aufmerksam beobachtete “Glenn” die vorbeiziehenden Wettkampfteilnehmer, die oft aus den nahe gelegenen Niederlanden – also aus ihrer friesischen Heimat- angereist waren. Ein großes Lob schon einmal vorab an die Organisatoren: es war reichlich Platz für die Pferde vorhanden; das Gelände war großzügig angelegt und sauber.
Das Rennoval umfasste eine Länge von 400m und bot den vielen Zuschauern ausreichend Platz.
Die vier Teilnehmer der Friesenprüfung sammelten sich an der Startlinie, nachdem die Reitkappen der Reiter mit weißen Startnummern, und die –man beachte- schwarzen Pferde vorher mit derselben Nummer mittels dunkelblauem Viehzeichenstift verschönert worden waren...
Nach dem Startsignal ging das Feld in hohem Tempo auf die erste Gerade. Beim Einbiegen in die erste Kurve passierte es dann: Bei einem eng ausgeführten Überholversuch durch einen weiteren Teilnehmer bremste unsere Stute stark ab und rutschte hinten aus. Doro verlor beide Steigbügel und hing daraufhin für den Rest des Rennens dem Pferd unvorteilhaft um den Hals.
Trotz des verlagerten Gewichts gelang es ihr, stetig mehr Abstand zu den übrigen Teilnehmern zu gewinnen . In der Zielkurve wurde es noch einmal knapp; Glenn machte einen großen Bogen nach außen, so daß ein weiterer Reiter die Chance auf einen Sieg witterte und sich näher heranschob. Auf der Zielgeraden konnte Glenn jedoch ihre Führung souverän verteidigen und ging schließlich als erste durchs Ziel.

Nachdem wir noch einpaar Siegerfotos geschossen hatten und das Pferd soweit gut versorgt war, konnten wir zu der Siegerschleife auch noch einen Pokal und die Siegprämie in Empfang nehmen.

Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Zuschauen und Klönen mit Kalle und Paula, die extra wegen dieses Spektakels aus Berlin angereist waren.
Man kann also sehr wohl mit einem Friesen auch mal ein Galopp-Rennen bestreiten.
Man sollte jedoch an solchen Rennen nur teilnehmen, wenn das Pferd einige Voraussetzumgen erfüllt. Ein junges Pferd sollte erst gesittet ruhig galoppieren lernen (auch in einer Gruppe mit anderen Pferden). Außerdem sollte man das Pferd regelmäßig reiten und nicht nur für solch ein Ereignis von der Weide holen, weil ein “Kaltstart” leicht zu Lasten der Gesundheit gehen kann.

Doro und Marc