Ein Interessanter Stammtisch auf der Insel Poel
am 17.11.01 bei Heike Höpner

Um 16 Uhr machten Paula und ich uns von Berlin auf den Weg zur Insel Poel zum Stammtischtreffen. Pünktlich um 19 Uhr waren wir auf der Reitanlage Plath angekommen. In der gemütlichen Gaststätte der Reitanlage war alles für den Vortrag von Petra van den Heuvel aufgebaut. Insgesamt war es eine Runde mit 17 Friesenliebhabern. Leider waren das viel weniger als erwartet. Vor allem wäre dieser Stammtisch von Vorteil für jeden Züchter gewesen. Doch waren diese trotz Zusage nicht erschienen. Die Ausnahme unter den Züchtern bildeten Wolfgang Marchewka und Ellen Rinke aus dem 330 km entfernten Wittenberg, Dr. Birgit Janßen –Zuchtwartin der Region Nord aus Bad Bodenteich sowie Birthe Helbing, die einzige aus der Stammtischgegend.

Nachdem sich alle untereinander begrüßt und kennen gelernt haben, kehrte etwas Ruhe ein und P. v/d Heuvel begann mit ihrem gut durchdachten Vortrag.

Vorweg noch etwas zu ihrer Person selbst. Den deutschen Friesenliebhabern wird sie vielleicht bekannt sein durch die Friesen-Videos aus dem Vogel Verlag und das Buch “Friesenpferde” aus dem Cadmos Verlag. Für das niederländische Friesenpferdestammbuch war sie 3 Jahre im Vorstand tätig. Als Richterin beurteilt sie seit vielen Jahren zahlreiche Fahrwettbewerbe. Regelmäßig schreibt sie Artikel für Pferdezeitschriften und begleitet viele pferdesportlichen Veranstaltungen als Moderatorin. In ihrem eigentlichen Beruf ist sie Beraterin für öffentliche Einrichtungen im Bereich Kommunikation, veranstaltet Vorträge und Seminare.
Zu Anfang erzählte sie über die Geschichte des Friesenpferdes. Sicher gab es für den eingefleischten Friesenliebhaber nicht viel Neues zu hören, doch ich finde, etwas aus einem Buch zu lesen ist was ganz anderes als es erzählt zu bekommen. Zumal man die Liebe zum Friesenpferd in jedem Wort bei P. v/d  Heuvel spürte. Mit der Geschichte des Friesenpferdes fand sie den Übergang zu den Hengsten, die verantwortlich für die verschiedenen Stämme in unserer heutigen Zucht waren/sind. Die angesprochenen Hengste waren dann als Bild auf dem Fernseher zu sehen. Ein Vortrag wird doch wesentlich lebendiger, wenn Anekdoten aus persönlicher Bekanntschaft das züchterisch Wissenswerte begleiten. Sie benannte vor allem nicht nur die Vorteile und Stärken des einzelnen Hengstes sondern auch die Schwachpunkte. Schon alleine das war es wert, ihr aufmerksam zuzuhören, denn das habe ich persönlich so noch nicht nachlesen können. Im späteren Verlauf erwähnte sie unter anderem die Stutenstämme und welche davon Bedeutung in der Zucht haben. Am Ende des Vortrages war ich um einiges schlauer. Vor allem weiß ich jetzt, wie umfangreich und kompliziert eine Anpaarung von Hengst und Stute ist. Applaus und ein Gläschen Sekt beendeten den lebendigen Vortrag.
Wir saßen alle noch eine Weile zusammen. Einige lernten sich besser kennen und der ein oder andere nutzte die restliche Zeit für Fragen. Nach und nach machten sich einige Teilnehmer auf den Heimweg aber für einen Großteil der Truppe war dieses Treffen noch nicht vorbei. Heike hatte netterweise die Unterbringung für alle ähnlich weit gereisten geregelt. Ihre Vermieterin Frau Schütt hatte ihr drei Ferienwohnungen frei zur Verfügung gestellt. Vier von uns besiegelten den informationsreichen Abend noch mit einem Glas Wein und fanden dann zu später Stunde endlich den Weg ins Bett. Die Nacht war sehr kurz für Paula und mich, sowie Heike und Jörg Hermyt, denn um 9:30 Uhr sollte es bereits Frühstück geben. Als wir aus unseren Betten krochen und einen Blick aus dem Fenster warfen, war ich Baff. In etwa 80 m Entfernung lag bereits die Ostsee. Ein wunderschöner Ausblick. Nach dem Frühstück hatte ich die Möglichkeit noch meine speziellen Fragen an P. v/d Heuvel zu stellen. Sie nahm sich alle Zeit, um mir aufmerksam zuzuhören und danach mit aller Ausführlichkeit zu erklären. An dieser Stelle, Vielen Dank an Petra van den Heuvel. Über den Tag hinweg verabschiedete sich einer nach dem anderen. Zu guter Letzt packten auch Paula und ich, vor allen Dingen Paula – ihr kennt ja vielleicht ihre große Reisetasche mit Fotoalben! Es war bereits 19 Uhr und wir hatten immerhin noch drei Stunden Fahrt vor uns.

Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass diejenigen, die den Weg scheuten, eine Menge verpasst haben. Mit viel Mühe und Engagement hat Heike uns allen ein tolles Wochenende ermöglicht.

Vielen Dank

Nicole Puhlmann