Wanderreiten im Rheinsberger Seengebiet

Gelöste Stimmung und anspruchsvolles Reiten

In einer der schönsten Landschaften Deutschlands fand am 28.04.2001 der erste Wanderritt des Pferdesportverein mit Prüfung nach APO 2000 statt. Mit 10 Brücken und 5 nicht ganz einfachen Wegabschnitten durchzogen die Wanderreiter den Brandenburger Wald. An diesem Wochenende wurde den angehenden Wanderreitern für das WAR I und den Fans des Wanderreitens einiges geboten.

Begonnen hat alles bereits am 27.04.2001 mit einer Vormusterung der Teilnehmerpferde durch Frau Dr. und Herrn Dr. Hoch. Obwohl sich jeder sicher war, mit einem reittauglichem Pferd angereist zu sei, machte sich doch bei dem einen oder anderem Teilnehmer die Erleichterung bemerkbar, als das Reittauglich auch bestätigt war. Weiter ging es mit einer kleinen Präsentation der Rittigkeit des Pferdes. Völlige Losgelassenheit stellte sich dann bei den Teilnehmern am Lagerfeuer ein, besonders nachdem die Pferde versorgt waren und man an das eigene Wohl denken konnte.

Beköstigt wurden die Teilnehmer mit Pasta und Tomatensauce die mit Wildkräutern abgeschmeckt war und von der Gastgeberin eigenhändig gepflückt wurden. Ganz nebenbei gab es dadurch noch eine kleine Kräuterkunde. Argwöhnisch beäugt  - dann aber mit großem Interesse probiert, wurde auch der Salat von Vogelmiere angerichtet mit einem Balsamico - Olivenöl - Dressing. Der Argwohn wurde schnell durch den sehr schmackhaften Salat völlig ausgelöscht.

Am Sonnabend früh ging es los auf die 45 km lange Strecke. Auf den ersten 5 km konnten sowohl Reiter als auch Pferde die innere Ruhe finden. Als erste Schwierigkeit war nach ca. 6 km eine Schleusenüberquerung eingebaut, die alle mit großer Gelassenheit passierten. Danach ging es ruhig durch den Wald in Richtung Prebelow. Hier gab es die zweite Schwierigkeit an der hoch frequentierten Straße entlang. Die Straße ist eng und Kurvenreich. Links geht es Bergauf und rechts daneben ist wenig Platz und angrenzend der See ohne Uferbefestigung. Zu guter Letzt verengt sich die Straße dann noch einspurig über eine Brücke. An dieser Stelle gilt es die 14-jährige Anne - Kathrin - Melles zu loben, die mit viel Umsicht, Teamgeist und Nervenstärke diesen Engpass durchritt. Auf der darauffolgenden langen Geraden konnte sich die Gruppe dann erholen und die Natur in vollen Zügen genießen. Das wurde nur durch kleine Dinge von Steffen Kreutzer unterbrochen, die sich an die Prüflinge für das WAR I richteten, wie "An welchem Standort befinden wir uns gerade?" oder "Übernehme doch bitte die Führung der Gruppe!". Seine Beobachtungen flossen mit in die Prüfung ein.

Nach der einstündigen Mittagsrast wurde die Gruppe von einem heftigem Regenschauer heimgesucht. Hier zeigte sich wer mit Verstand sein Pferd bepackt hatte und was sich als nicht zweckmäßig erwies. Bei der Ankunft in Rheinsberg begutachteten die Richter Felicitas Hübner, die trotz einer bösen Erkältung angereist war, und Katrin Herrin die Prüflinge entlang der in die Stadt führenden Bundesstraße, die überquert werden musste. Erschwerend kam hinzu, das parallel zur Hauptstraße die gut befahrene Eisenbahnstrecke liegt, die mit überquert wurde und im Rücken hatten die Reiter einen Baustoffhandel der mit wehenden Fahnen auf sich aufmerksam macht. Nach ca. 1 km kam dann eine Brücke, die nur über einen 2m breiten Wall erreichbar und der nach beiden Seiten abschüssig ist. Die Brücke ist ebenfalls nur 2 m breit und besteht aus Eisenbahnschwellen durch die man hinunter in das Wasser sehen kann. Das Geländer ist ca. 1m hoch. Auch diese Prüfungssituation wurde von der ganzen Gruppe meisterhaft bewältigt. Als drittes gab es dann die Stadtdurchquerung. Aber da war dann auch das letzte Reiter - Pferd - Paar ruhig und gelassen. Denn der Ritt sollte nicht nur Prüfung sein, sondern auch Umsteigern die Möglichkeit geben Wanderreiten zu erlernen und durch einen erfahrenen Gruppenführer wie Steffen Kreutzer Hilfestellung zu bekommen. Und so war es auch. Sabine Radert mit Mona konnte ihr leidiges Problem mit Angst vor nahenden Autos ablegen. Am frühen Abend trudelte die Gruppe mit trockenen Pferden und entspannten Köpfen wieder auf "Hof Repente" ein. Die nachfolgende Tierarztkontrolle ergab dann vier weiterhin reittaugliche Pferde, eines bedingt reittauglich, es gab Probleme mit den Hufschuhen und leider auch eines nicht mehr reittauglich. Der Rücken machte diesem Pferd Probleme. Seinem Reiter brachte der Ritt eine Menge neuer Erkenntnisse und was besonders freut, er möchte das Rückenproblem seines Pferdes abstellen und am Wochenritt vom 29.07.2001 bis 05.08.2001 teilnehmen.

Aufregend wurde es noch einmal für die Prüflinge, die einem zweistündigem öffentlichem Prüfungsgespräch unterzogen wurden. Alle Spannung viel ab, als für die drei das erleichternde "bestanden" ausgesprochen wurde.

Ausgeklungen ist der Tag mit lachenden Gesichtern bei Löffelerbsensuppe, Wein und Lagerfeuer. Geplant war die Abreise Sonntag nach dem Frühstück. Auf Bitten mehrerer Teilnehmer wurde dann aber noch ganz spontan ein zweistündiger Workshop über die Ausbildung und Korrektur von Reitpferden von der Lebensgefährtin Steffen Kreutzers, Antje Prätzel abgehalten.

Die Auswirkungen methodischer Dressur zeigte sie auf ihrem Pferd "Cidre", den sie dann auch zum Probereiten zur Verfügung stellte. Beeindruckt zeigten sich die Reiter von dem feinfühlig abgestimmten Holsteiner der vorwiegend nach Vorbild der barocken Reitkunst ausgebildet wird, aber auch springt und selbstverständlich auch auf Wanderritten eingesetzt wird. Danach gab Antje den Reitern noch Tips und Erklärungen für deren eigenen Pferde. So ging ein Ausbildungswochenende, prall gefüllt mit neuen Erfahrungen und Anregungen auf "Hof Repente" zu ende.

Zum Abschluss noch einige Informationen:

Der Wochenritt mit Prüfung für das WAR II und Lehrgang für angehende Wanderreitführer

fand statt vom 29.07.2001 bis 05.08.2001.

Am 21.07.2001 und 22.07.2001, also ein Wochenende davor, hielt Arnim Kasper sein Seminar "Hufkurs für Reiter"

In diesem Hufkurs vermittelt Arnim Kasper Grundlagenkenntnisse für die Bearbeitung des Bahrhufes. Ob im Wettkampf, im Gelände, auf der Weide oder im Stall - Pferde haben immer wieder einmal Probleme mit ihren Beinen, ihren Hufen. Wenn man sich dann in der Not einmal selbst helfen kann, ist das ein tolles Gefühl. Anschaulich erklärt er die Theorie und begleitet noch unsichere Hände durch die Praxis. Leicht verdaulich erklärt er die Zusammenhänge zwischen dem Huf, seiner Funktion und allem was dazu gehört. Und das alles ohne Fachchinesisch.

Für weitere Informationen für nähere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an Antje und Steffen Tel. (033923) 70430.